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19. November 2013 / Heinz Feil

SAP HANA Einführung bei itelligence weltweit – Folge 5: SAP HANA Go-Live

– von Heinz Feil, Leitung interne IT der itelligence AG –

Am 21.10.2013 war es soweit. Wir  haben SAP ERP EhP7 powered by SAP HANA erfolgreich live gesetzt. Was ist seit der letzten Folge passiert? Diese Frage beantworte ich mit dem heutigen Post:

Nachdem die Sandbox-Tests sehr gut verliefen und die neue Hardware-Landschaft in Betrieb genommen werden konnte, starteten wir Anfang August planmässig mit der letzten Phase, der Wave 2. Ihr erinnert Euch ausserdem vielleicht, dass wir das letzte Mal über eine mögliche  Einführung von EhP7 auf HANA berichtet hatten. Auch hier hat die Test-Migration gut geklappt, so dass wir uns natürlich dafür entschieden haben, mit dem EhP 7 weiter zu machen. Wir sind damit einer der ersten SAP Anwender weltweit, die ERP EhP7 powered by SAP HANA im produktiven Einsatz haben.

Ein Wort zum DMO
Wir hatten schon in einem der letzten Blogeinträge von dem neuen Tool  der SAP namens DMO (Database Migration Option) berichtet, welches die beiden technischen Schritte „Release-Upgrade“ und „HANA-Migration“ miteinander verbindet und dadurch einen Geschwindigkeitsvorteil verspricht.  Aus Zeitgründen kam die Umstellung unserer Produktivlandschaft mit dem DMO Tool nicht mehr in Frage. Wir haben aber dennoch parallel auf einem weiteren Sandboxsystem (Kopie unseres Produktivsystems) Geschwindigkeitsvergleiche durchgeführt. Für den technischen Releasewechsel und die Datenbankmigration nach HANA konnten wir einen Geschwindigkeitsvorteil von ca. 10 % bei Verwendung des DMO Tools messen. Für Anwender, bei denen die Dauer der Downtime sehr betriebskritisch ist, bietet sich daher die Verwendung des DMO Tools im Rahmen einer HANA-Migration durchaus an. Da dieses Tool aktuell noch nicht final von SAP freigegeben ist, muss es allerdings derzeit explizit nachgefragt werden.

Wave 2
Im ersten Schritt haben wir eine Kopie unseres Entwicklungsssystems angefertigt und dann migriert.  Eine Kopie haben wir verwendet, da wir unser Entwicklungssystem natürlich weiterhin für Fehlerkorrekturen und gesetzliche Anforderungen brauchten. Da aus Datenschutzgründen in unserem Entwicklungssystem die sensiblen HR Daten gelöscht sind, genügt dementsprechend auch die Kopie den Datenschutzanforderungen und wir können Entwicklern weitreichende Berechtigungen erteilen.  Die Migration auf HANA und der anschliessende Releasewechsel auf EhP 7 verliefen ohne Probleme. Gemäss der Empfehlungen der SAP haben wir im Anschluss HANA spezifische Anpassungen an unseren selbsterstellten ABAP-Programmen durchgeführt. Mit Hilfe des sogenannten „Code Inspectors“ und geeigneter Selektion werden Programme auf ihre HANA-Tauglichkeit hin überprüft. Dabei  werden sowohl syntaktische Probleme als auch Performance Optimierungspotenziale aufgezeigt. Wir haben uns erst einmal ausschließlich auf die syntaktischen Probleme konzentriert und ca. 80 Stellen in unseren eigenen Programmen angepasst. Danach erfolgte die erste Testphase für die Key User weltweit. Die Tests verliefen  ohne große Überraschungen bzw. schwerwiegenden Fehler  und so kopierten und migrierten wir als nächstes unser Testsystem. In diesem sollte die abschliessende ca. 2 wöchige Testphase durchgeführt werden, in der alle Keyuser weltweit das neue System intensiv prüfen und alle Prozesse durchspielen. Am 11.10.2013 kam das Approval von den Key Usern und der internen IT für das neue System. Zwar traten hier und da noch kleinere Fehler auf, doch diese waren so minimal, dass einem Go-Live nichts mehr im Weg stand.

Am 15.10.2013 starteten wir deshalb mit der Migration unseres Produktivsystems. Am Freitag darauf ging es dann in die heisse Phase, für die nun eine Downtime von Freitag, 18:00 Uhr, bis Dienstag 12:00 Uhr  vorgesehen war. Für Europa bedeutete dies eine Nichtverfügbarkeit von 1.5 Arbeitstagen, für die USA und Kanada 2  Arbeitstage. Wir hatten natürlich für die einzelnen Arbeitsschritte zeitlichen Puffer mit eingeplant und waren glücklicherweise früher mit der technischen Migration und dem Releasewechsel fertig. Ab Montagnachmittag wurden dann die Key User aufgefordert für 2 Stunden das „neue“ Produktivsystem intensiv zu prüfen und exemplarische Prozesse durchzubuchen. Zeitgleich führte das Corporate Finance einen Abgleich der Bilanzen und weiterer  FI-Reports für alle Buchungskreise mit den Daten vor der Migration durch, um die Unveränderlichkeit der Daten durch den Upgrade-Prozess zu dokumentieren. Sowohl die Überprüfung der Finanzdaten als auch die exemplarische Durchführung von Prozessen verliefen reibungslos, so dass wir eigentlich am Montagabend  das System wieder hätten freigeben können. Doch da für die USA und Kanada im Fall eines Problems in Deutschland im Support niemand mehr anzutreffen gewesen wäre, entschieden wir uns, das System erst Dienstagmorgen freizugeben, d.h. einen halben Arbeitstag früher als ursprünglich geplant.

Alles in allem war das Projekt sowohl von der technischen Seite als auch auf der Performance-Seite ein Erfolg. An vielen Stellen kann man Performance-Verbesserungen durch HANA erkennen, insbesondere im Bereich der Auswertungen. Allerdings gibt es auch noch Stellen, an denen wir zusammen mit der SAP an weiteren Optimierungen im Performancebereich  arbeiten.  Technologisch haben wir sehr viel gelernt, insbesondere dass HANA und EhP 7 bei uns ohne große Fehler und Probleme eingeführt werden konnte und stabil läuft. Wir können daher nun auch aus eigener Erfahrung unseren Kunden HANA weiterempfehlen.

Interessiert an mehr Informationen rund um die Migration?

SAP HANA Einführung bei itelligence weltweit – Folge 1 – Grobplanungen und Vorbereitung

SAP HANA Einführung bei itelligence weltweit – Folge 2: Wave 0

SAP HANA Einführung bei itelligence weltweit – Folge 3: WAVE 1

SAP HANA Einführung bei itelligence weltweit – Folge 4: EhP 7 kam dazwischen

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